In Deutschland sind Immobilien in diesem Jahr durchschnittlich um 7,8 Prozent teurer geworden – vor allem Wohnungen in Mittelstädten haben deutlich zugelegt. Experten prognostizieren 2021 einen starken Zuzug im Umland von Metropolen.
Der Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland lässt sich auch von der Coronakrise nicht stoppen. Im dritten Quartal dieses Jahres waren Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser im Schnitt 7,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit dem vierten Quartal 2016 – damals lag das durchschnittliche Wachstum bei 8,4 Prozent.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist befeuert von niedrigen Bauzinsen. Das gilt laut den Statistikern vor allem für die großen Ballungsräume – aber auch für ländliche Regionen.
Den stärksten Zuwachs mit 10,2 Prozent verzeichneten Wohnungen in den mittleren Großstädten. In den großen Metropolen – also in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – stieg der Wohnungspreis um 7,3 Prozent an. In dichter besiedelten ländlichen Kreisen lag der Zuwachs für Häuser bei 9,7 Prozent, Wohnungen wurden um 7,1 Prozent teurer.
Experten erwarten steigende Mietpreise in den Speckgürteln
Auf dem Mietmarkt erwarten Experten 2021 außerdem einen Anstieg der Preise vor allem im Umland der Großstädte. Dieser werde durch die Coronakrise verstärkt: »Das Umland ist der Gewinner der Pandemie«, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Carolin Wandzik, Geschäftsführerin des Hamburger Gewos-Instituts.
Folglich könnten die Mieten in den Speckgürteln stärker steigen, als in den Metropolen, wo schon viel Spielraum für Erhöhungen ausgereizt ist. Womöglich wird es am Mietmarkt eine stärkere Zweiteilung geben: »Das Umland zieht noch mehr Familien an, die Platz brauchen, und in den Städten dominieren kleinere Haushalte, Singles und junge Leute«, sagt Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft.
Quelle: Der Spiegel